Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir stehen. Wir brauchen dringend mehr kluge Köpfe und zupackende Hände für Wachstum und Wohl stand in unserem Land. Deshalb heben wir das inländische Potenzial und organisieren mehr Fachkräfteeinwanderung.
Um Fachkräfte aus aller Welt im internationalen Wett bewerb zu gewinnen, muss Deutschland ein attraktiver Arbeits- und Lebensort sein und gute Karriere- sowie Entwicklungschancen bieten. Dabei spielt die Berufsanerkennung eine zentrale Rolle. Mit dem Anerkennungsgesetz werden die Kompetenzen von Fachkräften mit ausländischen Berufsabschlüssen gezielt für den deutschen Arbeitsmarkt aktiviert. Die Berufsanerkennung schafft für Fachkräfte und Arbeitgeber Transparenz über die vorhandenen Qualifikationen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Integration und sorgt für eine Qualitätssicherung im Bereich der reglementierten Berufe, etwa im Gesundheitsbereich.
Seit dem 1. April 2012 ist das Anerkennungsgesetz in Kraft. Seither wurden bis 2022 365.000 Anträge auf Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen bei den zuständigen Stellen gestellt. Hinzu kommen rund 229.000 Anträge auf eine Zeugnisbewertung für eine im Ausland erworbene Hochschulqualifikation bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) der Länder.
Allein im Jahr 2022 wurden insgesamt 54.261 Anerkennungsverfahren beschieden. Das sind so viele wie nie zuvor. Das Gesundheitswesen spielt weiterhin die größte Rolle im Anerkennungsgeschehen. Auf die Heilberufe nach Bundesrecht entfielen im Gesamtzeitraum (seit 2012) rund 75 Prozent aller Anerkennungsanträge. Dies zeigt den enormen
Bedarf im Gesundheitsbereich, aber auch den Erfolg beim Einsatz von ausländischen Fachkräften und den Mehrwert der Anerkennung ausländischer Qualifikationen.
Diese dynamische Entwicklung braucht der Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstandort Deutschland. Daher hat die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Fachkräftegewinnung mit dem umfassend reformierten und seit November 2023 sukzessive in Kraft tretenden Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) deutlich verbessert. Es schafft neue Möglichkeiten zur Einwanderung von Fachkräften und weitere Erleichterungen für die Anerkennung.
Mir ist wichtig, dass Fachkräfte aus dem Ausland in Deutschland schnell und unkompliziert eine Arbeit aufnehmen und ihr Potenzial einbringen können. Vorhandene Kompetenzen und Qualifikationen anerkennen – aber unnötige Hürden für eine Arbeitsaufnahme abbauen!
Die Anerkennungsverfahren sind entsprechend auszurichten. Gemeinsam mit den Ländern arbeiten wir daran, die Verfahren zu vereinheitlichen und zu beschleunigen sowie Hürden abzubauen. Ich sehe besondere Chancen durch eine medienbruchfreie Digitalisierung der Anerkennungsverfahren. Hier sind wir ein großes Stück vorangekommen, aber es liegt auch noch ein Weg vor uns.
Der Anerkennungsbericht 2023 informiert über die aktuellen Entwicklungen zum Anerkennungsgeschehen in Deutschland. Er zeigt sowohl deren Erfolge als auch die bestehenden Herausforderungen. Um weitere ausländische Fachkräfte willkommen zu heißen und ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt so effizient wie möglich zu gestalten, braucht es eine Verzahnung aller Akteure.
Auf diesem Weg danke ich allen Beteiligten für das Engagement im Bereich der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen:
Das beginnt bei den Beratungsstellen, den zuständigen Stellen bis hin zu den Begleitprojekten und Unternehmen. Durch ihre Arbeit unterstützen sie die internationalen Talente bei der beruflichen und persönlichen Integration in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger
Mitglied des Deutschen Bundestages
Quelle: bmbf.de
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