Laut den von BIBB veröffentlichten Anerkennungsstatistiken in Deutschland erreichten die Anträge aus der Türkei im Jahr 2023 einen Rekordstand. Die Zahl der Anträge, die im Jahr 2015 noch bei unter 500 lag, stieg innerhalb von acht Jahren mehr als um das Zwölffache auf 6.240 im Jahr 2023 an. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 3.300. In den letzten vier Jahren war Bosnien-Herzegowina das Land mit den meisten Anträgen. Doch 2023 ließ die Türkei Bosnien-Herzegowina mit fast doppelt so vielen Anträgen weit hinter sich. In der Liste folgen Tunesien, die Philippinen, Indien und Syrien, deren Gesamtzahl 43 % der türkischen Anträge ausmacht.
Zwischen 2015 und 2018 verzeichnete die Türkei im Durchschnitt ca. 500 Anträge. Seit 2019 jedoch stiegen die Antragszahlen sprunghaft an: 2019 und 2020 um jeweils 50 %, 2021 sogar um 70 %. Im Jahr 2022 verdoppelte sich die Zahl der Anträge, und dieser Anstieg setzte sich 2023 fort. Prognosen zufolge könnte die Zahl der Anträge aus der Türkei 2024 die Zehntausendergrenze überschreiten, sollte der Aufwärtstrend in gleichem Maße anhalten. Dies entspräche einem Viertel aller Anträge aus Drittstaaten.
Auch der Anteil der Drittstaaten an den Anerkennungsanträgen in Deutschland steigt stetig. Während 2018 noch 70 % der Anträge aus Drittstaaten stammten, erreichte dieser Anteil 2023 ganze 80 %.
In Bezug auf die Gesamtzahl der Anträge nach Berufen hat die Türkei einen Anteil von 9 % bei Pflegekräften, 6 % bei Ärzt:innen und 26 % bei Physiotherapeut:innen. Diese Werte lagen im Vorjahr noch bei 4 %, 5 % und 15 %. Für Radiologietechniker:innen können wir aufgrund fehlender detaillierter Zahlen mit einer umfassenden Projektion von 11 % rechnen.
Insgesamt warten im Jahr 2023 1.782 in der Türkei ausgebildete Pflegekräfte, 561 Ärzt:innen, 432 Physiotherapeut:innen, 45 Zahnärzt:innen und rund 78 Radiologietechniker:innen in Deutschland auf die Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen. Von diesen wird geschätzt, dass etwa 15 % bereits das 81a-Verfahren durchlaufen. Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Anerkennungsanträge der letzten acht Jahre nach Herkunftsländern:
Quelle: BIBB, Vet Repository Bibliothek, Auswertung der amtlichen Statistik zum Anerkennungsgesetz des Bundes, Ergebnisse des BIBB-Anerkennungsmonitorings
Von Getacare gesammelte grafische Daten aus den 20 Ländern mit den höchsten Anzahl der Anträge jedes Jahres.
